Ohrenschmerzen sind ein häufiges Begleitsymptom bei Erkältungen und können besonders unangenehm sein. Aber warum treten sie überhaupt auf, und was kann man dagegen tun?
Warum schmerzen die Ohren bei einer Erkältung?
Der Grund liegt oft in der engen Verbindung zwischen Nase, Rachen und Ohren. Diese Bereiche sind über die sogenannte Ohrtrompete (Eustachische Röhre) miteinander verbunden. Bei einer Erkältung können Schleimhäute anschwellen und den Druckausgleich im Mittelohr behindern. Dadurch entsteht ein unangenehmes Druckgefühl oder sogar Schmerzen. Zusätzlich kann es zu einer Entzündung im Mittelohr kommen, wenn Bakterien oder Viren von den oberen Atemwegen in das Ohr gelangen.
Was hilft gegen Ohrenschmerzen bei einer Erkältung?
- Isotonische Nasensprays oder -spülungen zur Befeuchtung der Nasenschleimhäute.
- Abschwellende Nasensprays können die Belüftung der Ohrtrompete verbessern und den Druck mindern.
- Inhalation warmen Wasserdampfs, um Schleim zu lösen und die Schleimhäute zu beruhigen.
- Eine Wärmflasche oder ein warmes Kirschkernkissen auf das betroffene Ohr legen. Die Wärme fördert die Durchblutung und lindert Schmerzen.
- Viel trinken! Ausreichend Flüssigkeit hilft, Schleim zu verflüssigen und die Schleimhäute zu beruhigen.
Vorsicht bei Druckausgleich
Leichtes Kauen, Gähnen oder Schlucken helfen, den Druck in den Ohren sanft auszugleichen. Diese Methoden fördern die Öffnung der Ohrtrompete, wodurch der Druck zwischen Mittelohr und Außenwelt wieder ins Gleichgewicht gebracht wird.
Auf intensives „Druckausgleichen“ durch die sogenannte Valsalva-Methode – bei der die Nase zugehalten wird, während man kräftig ausatmet – sollte man jedoch verzichten, besonders wenn die Nasenschleimhäute geschwollen sind. Dieser Vorgang kann das Trommelfell belasten oder sogar beschädigen, vor allem bei Erkältungen, wenn die Ohrtrompete möglicherweise blockiert ist. Ein zu hoher Druck kann zudem das Risiko einer zusätzlichen Entzündung oder einer Schädigung des Innenohrs erhöhen.
Wann zum Arzt?
Ohrenschmerzen, die länger als zwei Tage anhalten, sich verschlimmern oder mit Fieber einhergehen, sollten ärztlich abgeklärt werden, insbesondere bei Kindern, da eine Mittelohrentzündung frühzeitig behandelt werden muss. Auch wenn der Druckausgleich trotz sanfter Methoden nicht gelingt oder starke Schmerzen auftreten, ist ein Arztbesuch ratsam, um mögliche Komplikationen auszuschließen. Geduld und sanfte Techniken sind bei leichten Beschwerden oft ausreichend, bei anhaltenden Problemen jedoch nicht zu ersetzen.